Ai Weiwei (geb. 1957 in Peking) ist die kritische Künstlerstimme Chinas. Der Konzeptkünstler lebte viele Jahre in New York, bevor er 1993 nach China zurückkehrte. Dort äußerte er sich kritisch gegenüber der Regierung, prangerte Umweltskandale an, forderte mehr behördliche Transparenz im Umgang mit der Erdbebenkatastrophe 2008 und kritisierte mit seinen Werken unter anderem die maßlose Ressourcenverschwendung. Ab 2010 nahmen die Repressalien seitens der Regierung zu. Als sein Atelier abgerissen wurde, dokumentierte er dies im Internet. Ai Weiwei durfte nicht mehr ausreisen, er wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und 2011 wegen angeblicher Steuervergehen verhaftet. Als er wieder freikam, durfte er jedoch weder an seinem eigenen Berufungsprozess teilnehmen noch ausreisen – ihm wurde jahrelang sein Pass nicht wieder ausgehändigt. Seit 2015 lebt Weiwei im Ausland, unter anderem in Berlin und Cambridge.