Die Hanse war im Mittelalter ein Zusammenschluss von Kaufleuten oder Städten, die sich gegenseitig schützten und Handelsvorteile sicherten. Die Hansekaufleute profitierten dabei von bedeutenden Privilegien wie Steuervorteilen, besonderen Handelsrechten oder dem Schutz vor Piraten.
Wurden vereinbarte Rechte der Hanse verletzt, "verhansten" ihre Mitglieder den Schadensverursacher – einen Staat, eine Stadt oder auch einen Hafen. Das heißt, sie verhängten ein Handelsboykott, das empfindliche Handelseinbußen nach sich zog. Ein solches Embargo musste etwa Flandern im Jahr 1358 erdulden. Wiederholt hatte die Stadt Brügge versucht, den hansischen Kaufleuten Steuerzahlungen abzunötigen.
Die Stadt Brügge wurde einst verhanst
Daraufhin schloss die Hanse ihr Kontor in Brügge. Die Stadt wurde vom Warenverkehr aus dem Süden ausgeschlossen. Da Brügge nicht auf die einträglichen Handelsvorteile verzichten wollte, musste es die Hansekaufmänner zurückrufen und wohl oder übel deren Vorrechte akzeptieren.
(Erstveröffentlichung 2004. Letzte Aktualisierung 20.04.2020)
Quelle: WDR