Tiere im Wasser

Aquarien

Ein Aquarium ist ein Glaskasten voll Wasser, in dem Fische und andere Wassertiere gehalten werden können. Es bringt ein Stück Natur ins Haus und kann sogar zur Entspannung beitragen – weil schwimmende Fische auf viele Menschen beruhigend wirken.

Von Vladimir Rydl

Ein Ökosystem im Miniformat

Was viele Aquarianer an ihrem Hobby fasziniert, ist die Gelegenheit, ein kleines Paradies zu erschaffen. Bei diesem Ökosystem kann man fast alle Faktoren selbst aussuchen: den Bodengrund, die Einrichtung, die Wasserart und die Bewohner. In Aquarien können Pflanzen leben, Fische, Schnecken, Garnelen oder sogar riffbildende Korallen.

Aber Freude wird man auf Dauer mit solch einem Aquarium nur haben, wenn man sich an die Spielregeln der Natur hält. Denn im Umgang mit Lebewesen muss man immer ihre Bedürfnissen beachten. Nur dann entwickeln sie sich prächtig und fühlen sich wohl.

Daher ist ein Aquarium zwar auch ein dekorativer Bestandteil der Wohnung, viel mehr aber eine Herausforderung und eine Verantwortung.

Süß oder salzig?

Aquarium ist nicht gleich Aquarium. Genauso vielfältig wie die Lebensräume der Gewässer sind auch die Aquarientypen. Viele davon lassen sich auch zu Hause nachbilden. Vom heimischen Seeufer bis zum tropischen Riff reicht hier das Spektrum.

Grob eingeteilt gibt es Kalt- und Warmwasseraquarien sowie Süß- und Salzwasseraquarien. Kaltwasseraquarien waren früher sehr beliebt. Ein Beispiel hierfür ist das Goldfischglas, in dem die Tiere allerdings in ungefiltertem Wasser mehr schlecht als recht leben mussten.

Heute werden die Fische der gemäßigten Zone lieber in Gartenteichen gehalten – vom einfachen Goldfisch bis hin zum teuren Koi-Karpfen. Das ist auch sinnvoll, denn die Fische werden oft zu groß für ein Aquarium. Gleiches gilt für die meisten Arten der kühlen Meere. Außer ein paar Grundeln und Seepferdchen gibt es nur wenige Arten, die hier infrage kommen könnten.

Seepferdchen brauchen spezielle Aquarien | Bildquelle: WD/dpa/Kina

Anders verhält es sich mit Aquarien, in denen tropische Warmwasserfische gehalten werden. Hier gibt es eine Vielzahl von wunderschönen, bunten und interessanten Arten – sowohl aus tropischen Flüssen und Seen als auch aus Riffen.

Neben dieser groben Einteilung von Aquarien gibt es aber auch eine Vielzahl von Spezialtypen, denn verantwortungsvolle Aquarianer versuchen, immer genauer auf die Bedürfnisse ihrer Pfleglinge einzugehen.

Biotop-Aquarien zum Beispiel sollen die Originalgewässer besonders genau nachbilden – zum Beispiel ein langes, flaches Aquarium mit starker Strömung als Bach oder einen laubbedeckten Grund im Amazonasbecken.

In Japan sind auch Naturaquarien beliebt, die sogar ganz ohne Fische auskommen. Es handelt sich hierbei eher um eine Form von Unterwassergärtnerei.

Hier möchte man, ähnlich dem Gärtnern mit Bonsais, perfekte Landschaften aus Steinen, Wurzeln und Pflanzen komponieren. Im Idealfall ergeben sich paradiesisch schöne Gesamtkunstwerke, die allerdings auch viel Arbeit machen.

Garnelen im Aquarium

Beliebt in Aquarien sind auch Süßwassergarnelen, die meist aus Asien stammen. Zum Beispiel die Amano-Garnele, benannt nach dem japanischen Aquarianer Takashi Amano.

Seine Aquarien sind berühmt – auch weil er sie so algenfrei halten konnte. Sein Trick war diese Garnele, die einen Heißhunger auf all die Fadenalgen und abgestorbenen Blätter entwickelt, die besonders in solchen Becken lästig sind.

Außerdem gibt es Zwerggarnelen, darunter sehr bunte Zuchtformen. Am beliebtesten sind die Crystal Red Bienengarnelen, die sich sehr leicht vermehren lassen.

Allerdings: Gerade kleinere Arten sollte man wenn überhaupt nur mit kleinen, friedlichen Fischarten zusammen halten. Größere Fische könnten die zwei bis drei Zentimeter langen Zwerggarnelen leicht für Futter halten.

Chinesische Tiger-Zwerggarnele | Bildquelle: ddp/Kai A. Quanthe

(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 27.05.2020)