Die ersten Minuten nach dem Blackout
Wenn es keinen Strom mehr gibt, fallen sofort alle Kommunikationsnetze aus: Das Internet funktioniert nicht mehr, das Fernsehen auch nicht. Die Hands sind zwar per Akku noch für einige Stunden mit Strom vorsorgt, doch es gibt keinen Netzempfang mehr. Als einzige Informationsquelle bleiben nur batteriebetriebene Radios übrig.
Durch den Ausfall aller Ampeln und Beleuchtungen kommt es auf den Straßen zu Autounfällen. Der Blackout könnte so schon nach wenigen Minuten die ersten Verletzten oder sogar Todesopfer verursachen.
Am Bankautomaten lässt sich kein Geld mehr abheben und die Zahlung mit EC-Karte ist nicht mehr möglich. In den Krankenhäusern springen die Notstromaggregate an, um den Betrieb lebensnotwendiger Maschinen zu gewährleisten.
Ein Tag nach dem Blackout
Nach 24 Stunden wächst die Verunsicherung in der Bevölkerung. Polizei und Feuerwehr versuchen an möglichst vielen Orten Patrouille zu fahren, um die Menschen zu informieren und – wenn möglich – die größten Notfälle per Analogfunk an die Zentrale weitergeben zu können.
Mit dem restlichen Bargeld werden Supermärkte leergekauft. Gleichzeitig geben die letzten Akkus von Laptops und Handys ihren Geist auf.
Während in der Industrie viele Anlagen nicht mehr gesäubert oder gekühlt und deshalb beschädigt werden, sterben in den deutschen Mastbetrieben Hunderte Millionen Kühe, Schweine und Hühner, weil sie nicht mehr versorgt werden können.
Zwei Tage nach dem Blackout
Nach 48 Stunden ohne Strom wird die Lage kritisch. Es beginnen ernsthafte hygienische Probleme in Krankenhäusern, in Altenheimen und auf den Straßen, da die Wasser- und Müllentsorgung nicht mehr gewährleistet ist – es besteht Seuchengefahr.
Die Feuerwehr versucht so gut wie möglich die Kanalisation zu spülen. Das Abwasser der Kläranlagen kann nur noch in Flüsse abgeleitet werden.
In den Krankenhäusern werden zudem die Medikamente knapp und die Notstromaggregate haben keinen Diesel mehr, um weiteren Strom zu erzeugen. Die Zahl der Todesopfer steigt.
Drei Tage nach dem Blackout
Nach spätestens drei Tagen gehen vielen Menschen die Lebensmittelreserven aus und die Ungewissheit in der Bevölkerung steigt, weil sich viele Menschen nicht mehr verlässlich informieren können.
Aus Verzweiflung schließen sich die ersten kleineren Gruppen zusammen, um auf Beutezug nach Nahrung und Wertsachen zu gehen. Die Anzahl an Überfällen und Einbrüchen steigt, auch begünstigt dadurch, dass viele Kriminelle aus den elektronisch gesicherten Gefängnissen entkommen.
Eine Woche nach dem Blackout
Eine Woche nach dem Blackout brechen möglicherweise die letzten Notstromversorgungen in den Rechenzentren zusammen. Das ist ein großes Problem in Atomkraftwerken, weil dann die Brennstäbe in den Reaktoren nicht mehr ausreichend gekühlt werden können. Es droht eine Kernschmelze drohen und damit der Super-GAU.
In Deutschland nimmt allerdings seit April 2023 die Gefahr eines durch Stromausfall verursachten Atomunfalls ab: Damals wurden die letzten drei Atomkraftwerke im Land abgeschaltet.
Ganz gebannt ist die Gefahr aber aktuell noch nicht: Nach dem Abschalten müssen die Brennelemente noch drei bis sechs Jahre in einem so genannten Abklingbecken lagern, und auch dieses wird mit Strom gekühlt.
Wie kann ich mich auf einen Notfall vorbereiten?
Jeder von uns kann einige Vorkehrungen treffen, um für die Folgen eines längeren Stromausfalls ("Blackout") vorbereitet zu sein. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, Wasservorräte und Lebensmittel für 14 Tage einzulagern. Auch ein batteriebetriebenes Radio, eine Taschenlampe und Kerzen sollten in jedem Haushalt zu finden sein.
Bereits diese einfachen Vorbereitungen könnten im Falle des Falles auch die Unsicherheit in der Bevölkerung senken und die Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei entlasten.
So genannte Prepper bereiten sich systematisch auf mögliche Katastrophenfälle vor. Im Internet und in den Sozialen Netzwerken geben sie ihre Tipps weiter.
(Erstveröffentlichung 2017. Letzte Aktualisierung 26.09.2024)