Historisches Foto von Ferdinand Adolf Heinrich August Graf von Zeppelin in der Kabine eines Luftschiffes.

Zeppeline

Ferdinand Graf von Zeppelin

Ferdinand von Zeppelin war ein deutscher Graf und der Vater der Luftschifffahrt. Die Idee, ein Luftschiff zu bauen, beschäftigte ihn schon in jungen Jahren. Im Jahr 1900 konnte er seinen Traum schließlich verwirklichen, und bis heute werden Luftschiffe oft "Zeppelin" genannt.

Von Rolf Stephan

Der verrückte Graf vom Bodensee

Ferdinand Adolf August Heinrich von Zeppelin wurde am 8. Juli 1838 in Konstanz geboren. Der Vater war Hof- und Regierungsrat des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen, die Mutter stammte aus einer gutbetuchten Fabrikantenfamilie. Der Graf hatte zwei Geschwister: Eugenia und Eberhard.

Mit 15 Jahren verließ der Graf den Bodensee. In Cannstatt besuchte er zunächst die Realschule, dann das Polytechnikum. 1855 trat Graf Zeppelin als Offiziersanwärter in die württembergische Armee ein.

1863 verließ der Graf sein Regiment, um als Beobachter und aktiver Kämpfer am amerikanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Unionsarmee teilzunehmen. In Washington traf der 25-Jährige auch Abraham Lincoln.

Später schloß er sich einer Expedition zur Erforschung der Quellen des Mississippi an und stieg in Minnesota zusammen mit Professor John Steiner erstmals in einem Ballon auf.

Er kehrte nach Europa zurück und wurde Adjutant des württembergischen Königs. Als Hauptmann kämpfte er im Deutschen Krieg 1866 auf Seiten Österreichs gegen Preußen und 1871 mit den Preußen gegen Frankreich.

In diesem Krieg erlangte Graf von Zeppelin durch einen waghalsigen Erkundungsritt hinter die französischen Linien eine gewisse Popularität. Auch in späteren Jahren wurde der sogenannte Schirlenhofritt immer wieder als Beispiel für die frühen Heldentaten des Grafen angeführt, brachte ihm aber gleichzeitig den Ruf des verrückten Grafen ein.

Schwarz-Weiß Porträt von Ferdinand Graf Zeppelin

Abenteurer und Ingenieur

Graf Zeppelin und die Luftschiffe

Nach einigen Stationen bei verschiedenen Kavallerieregimentern schlug von Zeppelin eine diplomatische Karriere ein, die aber in einem Zerwürfnis mit Kaiser Wilhelm II. 1890 endete. Erst nach dem scheinbaren Ende seiner beruflichen Karriere begann seine wahre Erfolgsgeschichte.

Er beschäftigte sich intensiv mit den Problemen der Luftschifffahrt und ließ schon bald einen lenkbaren Luftzug patentieren. Maßgeblich an dieser Arbeit war der Ingenieur Theodor Kober beteiligt, der 1899 auch den "LZ1" plante und mitbaute.

Ferdinand Graf von Zeppelin, Konstrukteur (Todestag 08.03.1917)

WDR ZeitZeichen 08.03.2017 14:55 Min. Verfügbar bis 06.03.2097 WDR 5


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Am 2. Juli 1900 erhob sich dieser erste Zeppelin über den Bodensee. Nach 18 Minuten war die erste Zeppelin-Fahrt beendet: Der Hebel des Laufgewichts war gebrochen, das 128 Meter lange Starrluftschiff musste notwassern.

In den folgenden Jahren gab es immer wieder Probleme mit der Finanzierung neuer Luftschiffe. Zeppelin musste für den Bau seines dritten Luftschiffs sogar das eigene Familienvermögen verwenden. Am 8. März 1917 starb Zeppelin im Alter von 79 Jahren in Berlin.

Graf Zeppelin und Hugo Eckener in der Gondel eines Luftschiffs

Graf Zeppelin und Hugo Eckener in der Gondel eines Luftschiffs

(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 21.10.2019)

Quelle: SWR

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