Ordensgründer Ignatius von Loyola
Ignatius von Loyola ist der Gründer des Ordens Societas Jesu – der Gesellschaft Jesu. Doch wie wurde aus einem baskischen Adligen, einem Draufgänger und Soldaten, ein Ordensgründer?
Der Orden wächst
Der 1534 neugegründete Orden Societas Jesu wuchs schnell. Er fand auch außerhalb Italiens rasch Anhänger. Jesuiten wurden zu Beichtvätern und Beratern der Mächtigen und gewannen viel Einfluss auf die europäischen Fürstenhäuser.
Galileo Galilei
"Gott in allen Dingen suchen und finden" – das war der spirituelle Auftrag, den Ordensgründer Ignatius von Loyola seinen Ordensbrüdern mitgab. Dazu gehörte für die Jesuiten, dass sie sich nicht nur mit Theologie beschäftigten, sondern auch mit der naturwissenschaftlichen Forschung. Vor allem die Astronomie bekam bei den Ordensbrüdern besondere Aufmerksamkeit. Doch diese Leidenschaft brachte die Jesuiten beim Prozess gegen Galileo Galilei in Widerstreit mit Kirche und Papst.
Reformstau in der katholischen Kirche
Die katholische Kirche steckt in der Krise. Viele Menschen fühlen sich in ihrer Kirche nicht mehr zuhause. Vom Jesuitenpapst Franziskus erwarten sie Reformen.
Portrait Papst Franziskus
Der Orden der Jesuiten ist heute mit knapp 16.000 Mitgliedern die größte katholische Ordensgemeinschaft. Ihr prominentestes Mitglied ist Papst Franziskus. Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio SJ wurde 2013 als erster Jesuit zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt.
Befreiungstheologie
Als das II. Vatikanische Konzil 1965 zu Ende ging, herrschten in einigen Ländern Lateinamerikas Militärdiktaturen und Massenarmut. Die Antwort der lateinamerikanischen Kirche auf das Reformkonzil war ein neuer theologischer Ansatz: die "Theologie der Befreiung". Sie verstand sich als Stimme der Armen und gegen Ungerechtigkeit. Die Bewegung fand schnell Anhänger – auch unter den Jesuiten.