Eigenschaften des Mondes
Der Mond ist der Himmelskörper, der der Erde am nächsten ist. Die mittlere Entfernung zwischen Mond und Erde beträgt rund 384.400 Kilometer. Im Vergleich zur Erde ist der Mond aber deutlich kleiner – sein Durchmesser misst nur knapp ein Viertel und er ist 81 mal leichter.
Durch die geringere Masse ist auch die Schwerkraft deutlich schwächer. Daher wiegen Astronauten auf dem Mond nur ein Sechstel ihres Erdgewichts. Das wirkt sich insbesondere auf ihre Fortbewegung aus: Auf dem Mond können sie sechsmal höher springen, aber auch nur sechsmal langsamer laufen.
Wer auf dem Mond landet, findet eine trostlose Wüstenlandschaft vor, die vorwiegend aus feinem grauen Staub besteht. Tagsüber ist es sehr heiß, die Steine können sich bis auf 110 Grad Celsius aufheizen. Nachts sinkt die Temperatur dagegen innerhalb weniger Sekunden auf bis zu minus 170 Grad Celsius ab.
Auch wenn es der Ausdruck "Mondschein" vermuten lässt: Der Mond strahlt kein eigenes Licht aus. Sein Leuchten entsteht, indem er das Sonnenlicht reflektiert. Von der Erde aus sieht man immer nur den von der Sonne beleuchteten Teil. Die einzelnen Phasen der Beleuchtung heißen Neumond, Vollmond, zunehmender und abnehmender Mond.
Berge und Täler
Die Mondoberfläche ist mit Kratern, Riffen, Bergen und Tälern übersät. Bis auf fünf Meter genau haben Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde NASA den Planeten bereits im Jahre 1966 kartographiert. Nachfolgende Missionen in den Jahren 1994 und 1999 hatten die Aufgabe, noch genauere Karten der Oberfläche anzufertigen.
In erster Linie finden sich zwei verschiedene Landschaftstypen auf dem Mond: die von Kratern zerfurchten Bergregionen und die relativ ebenen Meere. Die meisten Krater auf der Mondoberfläche wurden von Gesteinsbrocken aus dem All verursacht, die vor drei bis vier Milliarden Jahren auf der Oberfläche einschlugen.
Die dunkleren Gebiete des Mondes nannte der italienische Forscher Giovanni Battista Riccioli "mare" (Meere). Diese sogenannten Mondmeere machen etwa 16 Prozent der Oberfläche aus und bestehen aus Lava, die vor etwa drei Milliarden Jahren aus dem Inneren des Mondes floss. Auch die ersten Mondmissionen wussten die relativ ebenen Meere zu schätzen: Apollo 11 landete im "Meer der Ruhe".
Der Mond wendet der Erde stets dieselbe Seite zu. Im Jahr 1959 fotografierte die russische Raumsonde Luna 3 zum ersten Mal die erdabgewandte Seite und es zeigte sich, dass die Rückseite deutlich mehr Krater aufweist.
Leben auf dem Mond?
Auch wenn schon die ersten Grundstücke auf dem Mond verkauft wurden: Die Lebensbedingungen für den Menschen auf dem Mond sind extrem schlecht. Es gibt keine Atmosphäre, denn die geringe Anziehungskraft des Mondes reicht nicht aus, um eine Atmosphäre wie auf der Erde festzuhalten.
Wissenschaftler interessierte lange Zeit auch die Frage nach der Existenz von Wasser auf dem Mond. Die indische Raumsonde Chandrayaan-1 lieferte während ihrer Mission die entscheidenden Daten. Sie fand vor allem an den Polkappen große Mengen Wasser. Schon zuvor hatten Wissenschaftler in Bodenproben und im Mondgestein Spuren von Wasser nachweisen können.
Galileo Galilei
Galileo Galilei (1564-1642) war der erste Mensch, der ein Fernrohr auf den Mond richtete. Im Jahre 1609 sah er Hochländer, Meere und – vor allem entlang der scharfen Tag- und Nachtgrenze der Mondsichel – Krater. Damit revolutionierte der Physiker, Mathematiker und Astronom die damals vorherrschende Ansicht, der Mond sei eine glatte, perfekte Fläche.
Viele Menschen waren lange Zeit nicht bereit, diese erstaunliche Neuigkeit zu akzeptieren. Etwas später machte Galileo Galilei zudem eine weitere Entdeckung, die sein Verhängnis werden sollte: Er fand heraus, dass sich auch um den Planeten Jupiter drei kleine Monde drehen.
Durch diese Entdeckungen mit dem Fernrohr ergriff er Partei für das Weltbild von Nikolaus Kopernikus. Jener hatte erkannt, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Planetensystems ist.
Als Anhänger von Kopernikus geriet Galileo Galilei in die Fänge der Inquisition, die ihm den Prozess machte. Obwohl er gläubig war, wollte Galilei seine Erkenntnisse nicht zurücknehmen. 1633 musste er dennoch in einem spektakulären Prozess seiner Theorie abschwören, um dem Scheiterhaufen zu entgehen.
Seine Hartnäckigkeit machte ihn zur Symbolfigur im Kampf um ein wissenschaftliches Weltbild.
Der Mond rückt weg
In jedem Jahr entfernt sich der Mond um etwa 3,8 Zentimeter von der Erde. Dieses Phänomen hat mit der stark anziehenden Wirkung zu tun, die der Mond auf die Erde ausübt. Durch diese Anziehung entstehen die Gezeiten – Ebbe und Flut.
Der Mond bewegt nicht nur die Wassermassen, sondern auch die Landmassen. Durch die Verformung der Erde und entsprechende Variationen im Erdschwerefeld kommt es zum Austausch von Drehimpuls. Die Erde verliert laufend Drehimpuls und damit Rotationsenergie, während der Mond im selben Maße Drehimpuls und Rotationsenergie von der Erde dazugewinnt und sich auf seiner Umlaufbahn weiter von ihr entfernt.
(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 30.03.2020)