Pestizide sind Schädlingsbekämpfungsmittel. Sie wirken gegen Unkraut, unerwünschte Pilze oder Insekten. Deshalb werden sie großflächig eingesetzt, und zwar sowohl im Bio-Anbau als auch in der konventionellen Landwirtschaft.Doch wie gefährlich sind Pestizide eigentlich für uns und die Umwelt? Wie viele Pestizid-Rückstände landen auf unseren Tellern? Und geht Landwirtschaft nicht auch ohne Pestizide? (Wiederholung vom 30.01.2020)
Um die Nutzung von Unkraut-Vernichtern drastisch zu reduzieren, entwickeln Wissenschaftler Roboter-Systeme zum Einsatz auf dem Acker. Solche Roboter fahren rund um die Uhr über die Felder und suchen auf den Anbauflächen beispielsweise nach Krankheiten, Schädlingen und Unkraut. Die Entwicklungen sind vielversprechend – allerdings wird es noch einige Jahre dauern, bis die Roboter in großem Stil einsatzbereit sind.
Pestizide sollten streng auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden. Egal ob synthetisch oder biologisch abbaubar – nicht jeder Wirkstoff und jedes Mittel darf einfach aufs Feld gespritzt werden.Tatsächlich ist das Zulassungsverfahren für Pestizide aber problematisch. Die Risiko-Beurteilung zum Beispiel stützt sich auf Modellrechnungen und Forschungsergebnisse, die die Pestizid-Hersteller selbst in Auftrag geben dürfen.
Pestizide sollen unser Obst und Gemüse schützen. Doch in hoher Dosis können sie auch Menschen schaden. Zwar zeigen in Deutschland die Untersuchungen immer wieder, dass die zulässigen Grenzwerte eingehalten werden – sie zeigen aber auch, dass sich oft ein Mix verschiedener Stoffe auf dem Gemüse befindet. Wie gefährlich ist das?
Die Hauptquelle für unser Trinkwasser ist das Grundwasser. Hier lagern sich Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel und andere Schadstoffe ab. Probleme machen auch die Rückstände von Medikamenten.
Anders als viele Menschen glauben, dürfen auch im ökologischen Landbau Spritzmittel verwendet werden. Allerdings müssen es "natürliche" Mittel sein, synthetische sind nicht erlaubt.
Vor einigen Jahrzehnten waren Roboter noch bloße Science-Fiction, heute sind sie aus dem Leben kaum noch wegzudenken. Sie bauen Autos, entschärfen Bomben und tauchen in die Ozeane.
Manche Wissenschaftler schätzen, dass es auf der Erde mehr als 13 Millionen Arten gibt. Und längst sind noch nicht alle Arten bekannt. Doch die Artenvielfalt auf der Erde ist gefährdet.
Matthias Liess ist Professor im Fachbereich Biologie an der Uni Aachen und Ökotoxikologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Wirkung von Schadstoffen und Umweltfaktoren im Ökosystem.
Professor Stefan Kühne ist Agrarwissenschaftler und Insektenforscher am Julius Kühn-Institut (JKI) in Kleinmachnow. Als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen gehört das JKI zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist im Apfelanbau eine gängige Methode. Äpfel sind aufgrund ihrer langen Reifezeit sehr anfällig für Schädlinge.
Südtirol ist eines der größten Apfelanbaugebiete in Europa. Auch hier werden viele Pestizide in den Plantagen ausgebracht. Doch die Bewohner der kleinen Gemeinde Mals begehren auf. Sie wollen die ständige Pestizidbelastung nicht weiter hinnehmen.
Wir Menschen treten das Leben oft mit Füßen. Etwa bei einem Waldspaziergang. Denn während wir in Ruhe die oberirdische Natur genießen, tobt unter unserem Schuhwerk unterirdisch ein fantastisches Leben.
Die Landwirtschaft stellt die Voraussetzung für unsere Zivilisation dar – denn die Versorgung funktioniert problemlos, und der Supermarkt liefert scheinbar selbstverständlich alles, was das Herz begehrt.
Beim ersten Hahnenschrei aufstehen und schuften, bis die Sonne untergeht: Die Landwirtschaft hat jahrhundertelang nicht nur das Leben der Menschen bestimmt, sondern auch die Landschaften in Europa geformt.
Die Wissenschaft versucht seit vielen Jahren, den komplexen menschlichen Geist künstlich nachzubauen. Wie weit ist die Forschung auf diesem Gebiet?
"Unser Wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean", wusste schon Isaac Newton. Ich hoffe, dass ich mit Planet Wissen einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass aus diesem Tropfen wenigstens eine kleine Pfütze wird.
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